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Petris & Roggenbrut
Holzbrut / Strohbrut
Agaricus Bisporus
Ganoderma Lucidum
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Lentinula Edodes
Pleurotis Ostreatus
Phyto- Inhalation
  
 


Die mach ich aus Sägespänen (Schreinerei) und Buchenstücken (2-3mm Größe) (Verhältnis 2:1) aus dem Reptischop. Das Ganze wird in einem Topf mit Wasser übergossen und ca. 1-2Std. gekocht und dann 2-3Std. (bis abgekühlt) kopfüber (Teller aufs Substrat, damit nur das Wasser rausläuft) entwässert. Danach in Tüten (10L) mit der Brut vermengt, mit Gummi und Wattepropf verschlossen (Zipfel etwas abschneiden) und diese dann auf den besagten Drahtgestellen gelagert. Ich verwende ca. 3-5L Brutmaterial mit einem 0,75L Glas Roggenbrut, Shiitake und besonders Judasohr lieber weniger Holz. Dann entweder in einer Growbox oder in den besagten Eimern mit Folie lagern. Egal wo, aber immer auf dem Drahtgestell, wegen der Staunässe! Es empfiehlt sich sauberst zu arbeiten (Handschuhe, Mundschutz) und bei Temperaturen von 18-20Grad zu lagern. Sollte es dennoch zu massivem Schimmelbefall kommen wird eine vorherige Sterilisation des Substrates leider erforderlich. Ein befreundeter Hobbymykologe ist auch sehr erfolgreich mit der Zucht auf Pressspänen(Unbedingt Laubholz!) aus Pressholzblöcken vom Baumarkt. Die werden heissgepresst und sind somit weitesgehend steril. Natürlich muss analog zu meinem Substrat auch gewässert werden. Staunässe ist der schlimmste Feind, weil schimmelbildend. Lüften hilft auch die Befallgefahr zu mindern. Allerdings erst ab dem 3. Tag, vorher lieber warten, dann erst sind die Roggenkörner ausgeflaumt. Wichtig erscheint auch, die Brut beim Aufschütteln behutsam nur im Glas zu lösen (die Sturzformgläser einfach nur 'auskippen', ein Vorteil), damit nicht zu viele Körner gematscht werden, was wiederum die Gefahr des Schimmelbefalls erhöht. Wichtig ist auch das Entfernen des Stauwasser am Eimerboden während des Wachtums, da dieses oft Keime in sich trägt. Beim späteren Abtrocknen der Substratoberfläche ist Sprühen mit H2O2 0,3% Lös.eine gute Idee, da so auch teilweise Schädlings- Sporen abgetötet werden.

Meine neuere Methode ist suplementiertes Substrat, dabei verwende ich Weizenkleie und Weizenmehl. Dann MUSS natürlich sterilisiert werden. Mindestens 2-2,5 Stunden im DDKT. Aber das Wachstum ist unglaublich rasant. Schon nach 7-10 Tagen, besonders der Reishi, ist das Mycel durch das Substrat gewachsen.

Shiitake Brut:


Hier nun ein Shiitake(Lentinula Edodes) nach o.g. Methode in Holzbrut. Ca. 10 Tage alt.


Eine andere Kultur nach ca. 21 Tagen, nachdem das Myzel Oberflächen-Schimmel gekillt hat (hier) fängt sie an braun zu färben(völlig normal!) und wird, so hoffe ich, bald fruchten. Die Tüte (sieht man unten) hab ich schon was mehr abgeschnitten, damit gut Sauerstoff dran kommt, die untere Hälfte ist noch fest in der Tüte eingepackt (wirkt wie Vakuumverpackt). Hier noch meine andere Kultur, ebenfalls 3Wochen alt:



Auf der Nahaufnahme erkennt man diese Art- typische Braunfärbung ganz detailliert. Schon strange, riecht aber 'gesund' nach Shiitake Mycelium. Hoffe, die fruchten bald. Mein lieber Freund Marc taucht die Kulturen schon mal unter kaltes Wasser, damit sie sofort mit der Fruchtung anfangen, aber warten wirs mal ab, sind ja erst 3 Wochen alt, die Kleinen...

Austernbrut:


Dies nun ist Brut des Austernseitling(Pleurotis Ostreatus). Eigentlich unüblich, da Austernseitlinge normalerweise in Säckkulturen auf Stroh gezüchtet werden. Da sie aber durchaus auch auf Holz abfahren und gut besiedeln ist dies mein bevorzugtes Substrat. Es bleibt abzuwarten, wie sie dann fruktifizieren werden. Vermutlich etwas weniger üppig je Flucht, dafür in mehreren Wellen, da das Substrat länger vorhält. Die Fruchtkörper werden aus dem Loch auf der OF austreten, bzw. falls man das Loch verschlossen hält (dort war vorher der Tütenknoten, der oft sehr nass aufliegt) an den Stellen, wo man Schlitze in die Tüten macht. Es empfiehlt sich sehr, die Tüten um die Kulturen zu belassen, da dieses Fruchtungsverhalten äusserst wünschenswert ist und der Austernpilz gerne austrocknet. Allerdings muss man bei Schlitzen an der Seite bedenken, dass Eimer als Kulturraum ausfallen, wegen des geringeren Platzes. Aber vorsicht, der Austernseitling braucht viel Sauerstoff. Löcherige Folie, tägliches Belüften und CO2 Auslauflöcher (wie in den beschriebenen Eimern) sind unumgänglich! Die Kultur oben ist ungefähr 3 Wochen alt und steht seit heute unter Fruchtungsbedingungen bei ca. 15-18Grad etwas kühler als in der Brutphase. Trotz der teilweise noch durchschimmernden Holzstücke/späne gilt die Kultur als vollständig besiedelt.


Hier ein Bild einer Austernseitling Kultur im Plastiksack. Wächst sehr schnell durch und ist recht zuverlässig, was Kontaminationen angeht. Das Stroh muss pasteurisiert werden.

Apropos Austern Strohbrut: Eine alternative Methode ist folgende:


Dieser gekaufte kleine Strohsack aus dem Zooshop (1,50Euro) wird mit Löchern(wie die Tüten) versehen, komplett pasteurisiert und austropfen gelassen.


Dann wird diese (hier aufgeschüttelt, ca. 2Wochen alt) Spieß- Brut eingestochen- sind ca. 150 kleine Hölzchen. Die wurden mit Getreide zusammen im Glas kultiviert, sollten jetzt weitesgehend bewachsen sein. Handschuhe benutzen!

Hat aber nicht funktioniert. Das Stroh ist einfach viel zu stark gepresst, da wächst das Mycel kaum durch, kann aber auch sein, dass die Brut so nicht ausreicht. Jedenfalls war das Stroh kaum bewachsen nach 10 Tagen, dafür wurde es immer müffiger.

Reishi Brut:


Zwei Wochen alte Brut des Ganoderma Lucidum(Ling-Zih, Reishi). Sobald das Mycel das Holz eingenommen hat und eine elastische, feste reinweisse Schicht gebildet hat, beginnt die Oberfläche bei Kontakt mit der Aussenluft ockerbraun zu werden, auf den anderen Fotos sieht man das ganz deutlich. Dies ist ein typischer Prozess, der allerdings nicht unbedingt positiv ist, denn das Mycel ist dann oft nicht mehr fähig, Wasser aufzunehmen. Solche Verfärbungen im Alter sind hingegen normal.


Derselbe Block nach ca. 3Wochen, also nur eine Woche später.


Eine andere Kultur, ca. 4Wochen alt und deutlich dunkler. Es kann passieren, dass sich auf dem Substrat Staunässe bildet.(wie erwähnt ist die sich am Eimerboden sammelnde Feuchte zu entfernen- durch die Löcher oder durch Ausschütten)    Besonders sammelt sich dieses oft in den Furchen und Ausbuchtungen die die Tüte hinterlässt. Diese Feuchte ist aus Schimmelvorbeugung vorsichtig mit einem sauberen Tuch zu entfernen! (Tupfen!) Sollte das Substrat später zu trocken auf der OF werden, wie oben bereits erwähnt, einfach mit H2O2(nur 0,3%ig !!!) sprühen. Oft kann es dennoch passieren das Schimmel auf dem Reishi wächst. Solange es winzige Stellen sind ist das kein Grund zur Besorgnis, der Pilz ist kompakt nach Aussen geschützt dagegen. Bei größerem Befall empfiehlt es sich die Partien mit einem sauberen Teppichmesser vorsichtig abzuschneiden. Ruhig Mycel mit abnehmen, aber keine Löcher schneiden! Normalerweise bei Vermeidung der 'Pfützen' auf dem Substrat, wächst das Mycel dann weiss nach. GANZ WICHTIG: Der glänzende Lackporling fruchtet erst nach ca. 6-8Wochen, will also bis dahin regelmässig und gut gepflegt werden.Die Fruktifikationsdauer ist ca.nochmal so lange, aber es lohnt sich allemal. Dieser Pilz vermag richtig angewendet und wenn man an ihn glaubt sogar Krebs zu heilen! Er wird nicht umsonst der Kaiser-(Heil)pilz genannt!


Tja, endlich hab ich auch mal die Standard Zuchtmethode für Holzzersetzer ausprobiert. Die ersten 5 Stämme sind fertig, den Rest mache ich nächste Woche. Hab das Ganze wie immer fotografisch festgehalten...


So sieht das aus, wenn die Hölzer für 48 Stunden ein Bad nehmen...(2 Monate nach Schlagen abgelagertes Buchenholz)


(Natürlich) Selbstgezüchtete Dübelbrut vor und nach dem Auf- und Ausschütteln. In  dem Fall hier Shiitake.


Diesem Bild vorangegangen ist das Bohren eines etwa 9mm breiten Loches (die 8mm Dübel sind feucht etwas breiter), ca. 5cm tief. Dann wird ein Dübel auf Selbiges gesteckt und mit einem Gummi(!!!)hammer eingeschlagen. Manche Hölzer waren zu nassbzw. die Löcher (wichtig) nicht ordentlich breit genug, daher war das Dübelende plattgeklopft, was natürlich nicht wünschenswert ist. Unbedingt auch die beiden Kopfseiten des Holzstammes beimpfen!


Hier sieht man zwei fertig eingeschlagene Dübel. Die sollten ganz bündig im Loch (und fest anliegend) verschwinden.


Noch mal aus der Nähe. Nichts mehr von Mycel zu sehen, aber keine Sorge, wird schon wieder...


Hier seht ihr den ersten Teil der Stammbrut. 4 lange Hölzer für den Shiitake. Ein breites kürzeres Holz in dem Fall für den Igelstachelbart. Das kleine Stück ist nur zu Versuchszwecken (kein Speisepilz). Im Hintergrund sind übrigens noch die ausgelagerten Austernpilzkulturen zu sehen, bzw. in den Blumenkübeln ganz rechts in Erde eingegrabene Reishis. Der weisse Block vorne an ist ein Igelstachelbart der drinnen oben drauf Schimmel hatte.